Weg von mir hin zu Dir


Hier bin ich. Wieder. Verärgert über mich selbst und voller Reue darüber, was ich getan habe. Wieder habe ich es nicht geschafft. Wieder habe ich mein Kind angeschrien. Obwohl ich es mir vorgenommen habe, dies nicht mehr zu tun, und dafür gebetet habe, dass es nicht noch einmal passiert.

Oh, wie sehr würde ich jetzt in einem anderen Zimmer verkriechen und darüber nachsinnen, wie schlecht ich als Mutter bin. Schließlich ist es doch so, wenn man immer wieder denselben Fehler macht... Doch mir ist bewusst, wohin dieser Weg der Selbstverurteilung führt: weg von Jesus. Und gerade jetzt brauche ich Ihn so sehr!

​​Er sieht mich. Er kennt mich. Er liebt mich. Jesus hat meine Sünden auf Sich genommen. Er hat sie getragen, damit diese Last mich nicht daran hindert zu Ihm zu kommen. Jesus lädt mich ein, meine Sünden vor Ihm zu bekennen und verspricht, mich davon zu reinigen:

Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit. (1. Johannes 1,9)

Das ist das Wunder des Kreuzes. Jesus hat alle Sünden der Welt getragen und ist somit für und anstatt uns zur Sünde geworden (2. Korinther 5,21), damit wir durch Ihn schon jetzt und hier auf dieser Erde gerecht vor Gott stehen dürfen.

Wir, die in Christus sind, an Ihn glauben und Ihm nachfolgen, sind Sein Eigentum. In Gottes Augen sind wir so wertvoll, dass Er uns mit Seinem eigenen Leben von der Macht der Sünde freigekauft hat - für immer. Wir, die auf Ihn schauen, dürfen nicht in Enttäuschung und Selbstverurteilung versinken. Wenn wir dies tun, ist unser Blick auf uns - unser Fleisch, unser altes Ich - zurück und weg vom "Anfänger und Vollender des Glaubens" (Hebräer 12,2) gewichen. Da wird eine gefährliche Zone betreten, wo die Stimme des Verklägers noch lauter wird und wo wir für den Widersacher zu einer leichteren Beute werden.

Ja, ich gehöre Jesus. Ja, ich mache Fehler und bin weit weg davon perfekt zu sein. Aber ICH GEHÖRE JESUS! ER ist HEILIG! Weil Er für mich Sein vollkommenes Leben hingegeben hat, darf ich vor Gott kommen so wie ich bin. Gott sieht nicht mehr mich, mein sündiges Ich, das, was ich schon gemeistert habe und was bei mir noch nicht so gut läuft. Sondern Gott sieht mich nun durch JESUS an. Und ich schaue nicht mehr auf mich und meine Übertretungen, sondern richte meinen Blick vollkommen auf JESUS und Seine Gerechtigkeit und werde dadurch Stück für Stück in Sein Bild verwandelt.

​Hier bin ich, Jesus. In Deine Hände lege ich meine Enttäuschung und mein Versagen. Meine Sünde bekenne ich vor Dir und lasse meine Augen weg von mir selbst hin zu Dir schauen. Im tiefen Vertrauen darauf, dass Du meine Gerechtigkeit bist.

Da wir nun einen großen Hohen Priester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten! Denn wir haben nicht einen Hohen Priester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise ⟨wie wir⟩ versucht worden ist, ⟨doch⟩ ohne Sünde. Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe! (Hebräer 4,14-16, eigene Hervorhebung)

​​Die Bibelverse wurden der Elberfelder Übersetzung entnommen: Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen.

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