Umwege und das Stillsein
„Als der Pharao das Volk ziehen ließ, führte Gott sie nicht durch das Land der Philister. Das wäre der kürzeste Weg gewesen, aber Gott dachte: „Wenn das Volk dort in einen Kampf verwickelt wird, könnte es den Auszug bereuen. Dann will es nach Ägypten zurückkehren.“ Deshalb ließ Gott das Volk einen Umweg machen und führte es durch die Wüste zum Schilfmeer. […] Der Herr ging ihnen voran. Tagsüber ging er in einer Wolkensäule voran, um ihnen den Weg zu zeigen – nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht gehen.“ – 2. Mose 13,17-18.21.
„Als der Pharao näher kam, blickten die Israeliten auf und sahen: Die Ägypter rückten hinter ihnen heran! Da bekamen die Israeliten große Angst und schrien zum Herrn um Hilfe. Sie beklagten sich bei Mose […]. Darauf sagte Mose zum Volk: „Fürchtet euch nicht! Stellt euch auf und seht, wie der Herr euch heute retten wird! Denn so, wie ihr die Ägypter jetzt seht, werdet ihr sie nie wieder sehen. Der Herr wird für euch kämpfen. Ihr aber sollt still sein.““ – 2. Mose 14,10-11a.13-14.
Lass dich ermutigen: Mitten in deinem Leben (hier in dieser Welt, in diesem Lebensabschnitt vor der Ewigkeit) geht Gott selbst dir voran. Seine Wege sind vollkommen. Seine Gedanken sind höher als deine. Vielleicht denkst du wie ich damals: „Gott, man könnte es eigentlich einfach mal so machen, dann wäre alles in Ordnung. Es würde so viel mehr Sinn machen und einfacher sein, wenn man von Anfang an es so oder so hätte“. Aber manchmal muss ein solcher Umweg sein. Warum? Wirst du vielleicht nie erfahren, doch Gott weiß es ganz genau.
Und wenn du mal durch eine Wüste, eine Wüstenzeit, gehen solltest, wird von dir nur eins verlangt: die Stille, das Stillsein. Kannst du das? Mir fehlt das oft richtig schwer (und die Schnelllebigkeit, die unseren Alltag prägt, macht dies übrigens auch nicht unbedingt einfacher). Damals, bei dem Umweg, den ich in meinem Mamasein machen musste, stürzte ich mich z. B. auf Bücher, Webseiten, Kurse, die zeitnahe Verbesserung versprachen, statt Hilfe und Weisung bei Gott im Gebet zu suchen.
Das Stillsein bedeutet Vertrauen, kindlicher Glaube, die Einnahme der Position als Kind, Sohn oder Tochter, Gottes: Der Papa wird das regeln. Ich bleibe still, beklage mich nicht über die Umstände, über den für mich scheinbar unnötigen Umweg, sondern strecke mich nur nach Ihm (im Gebet, im Lesen von Seinem Wort).
Verlier nicht den Mut da, wo du grade stehst bzw. wo du gerade hindurch musst! Dein Papa hat dich je und je geliebt. Er sorgt für dich. Verfall nicht zurück in das Sklavenleben geplagt von Angst, Zweifeln, Selbstsicherheit, aus welchem du durch Jesus erlöst wurdest. Dein Papa hält dich in seiner Hand und geht dir voran. Und so wie den Israeliten damals spricht Gott auch dir ganz persönlich zu: „Ich werde für dich kämpfen. Du aber sollst still sein.“
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