Von der Elternliebe
„Mama, singst du mir noch was?“ höre ich meinen Sohn leise fragen, als ich unser Gute-Nacht-Gebet beende. „Natürlich, mein Schatz“, sage ich. „Welches Lied wünschst du dir denn?“
Nach ein paar Sekunden ertönt das vertraute „Weiß ich nicht“ und ich muss mir kurz überlegen, welches Lied wohl heute auf dem Programm steht. Und da fällt mir auch schon was ein: Die letzte Zeit haben wir in der Gemeinde oft „Rückenwind“ von Martin Pepper gesungen. Mein Sohn hat dieses Lied sofort liebgewonnen und sang es immer wieder zu Hause. Auch ich mochte das Lied sehr. Vor allem den energetischen Refrain, der die Hand Gottes und Seinen Segen über meinem Leben auf so simple aber wundervolle Weise proklamierte.
An diesem Abend bin ich aber zum ersten Mal auf die Aussagen des Verses so richtig aufmerksam geworden:
Als ich diese Zeilen sang, wurde mir klar: Genau danach sehne ich mich als Mama! Genau das sollen meine Kinder im ihrem Alltag erleben! Schließlich sind ich und mein Mann diejenigen, die vor allem in den ersten Lebensjahren unserer Kinder die meiste Zeit mit ihnen verbringen. Wir sind die Personen, auf welche unsere Kinder schauen, welche für sie im oft beängstigenden und schnelllebigen Alltag den Halt bieten und von welchen sie das Know-How des Lebens lernen. Aber vor allem sind wir als Eltern diejenigen, die durch unser Verhalten und in dem, wie wir unseren Kindern begegnen, Gott widerspiegeln dürfen, um die Herzen unserer Kleinen von Anfang an für Gott gewinnen zu können.
Die Elternliebe in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen, Formen und Erscheinungen ist nämlich (natürlich nur aber nichtsdestotrotz) das Abbild der Liebe Gottes für uns Menschenkinder. Und ich möchte, dass meine Kinder in meiner Liebe zu ihnen Gottes Liebe erfahren und somit davon für immer zutiefst geprägt sind, eher die Welt ihnen allerlei Lügen einflüstert!
In diesem Moment ertönten die letzten Worte des Liedes, welche für meinen Sohn das Betreten des süßen Träumelandes endgültig markierten. Anders war es an jenem Abend für mich: Die Einschlafbegleitungsreise endete nicht wie sonst an der Stelle, wo der Liedtext ausgeschöpft wurde. Stattdessen blühte aus den Zeilen des Liedes ein neues Gebet hervor:
So wie Du mir Vertrauen einflößt, meine Ängste austreibst,
Ich möchte, dass sie Dich in mir und in ihrem Papa sehen
Amen.
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