Gott kennt deine Bedürfnisse
Ich war sauer. Sauer auf meinen Mann, der pünktlich zum Wochenende krank geworden ist. Dabei hatte ich mich doch so sehr darauf gefreut, ihn ein paar Tage zu Hause zu haben, ohne dass seine Arbeit auf ihn einen Anspruch hätte.
Nun war er da. Doch leider liegend im Bett. Und dies freiwillig im Gegensatz zum Chaos aus Kinderbetreuung und Haushaltsaufgaben um mich herum, das sich starrnackig gegen den Stillstand weigerte.
Die mittlerweile überkochenden Nudeln brachten mich aus der fernen Gedankenwelt zurück in diese hoffnungslose Realität. So kochte es auch in mir über. Aber ohne dass irgendjemand den Topf mit meinen zerkochenden Erwartungen vom Herd des unvorhersagbaren Lebensumständen runternehmen konnte.
„Ich kenne deine Bedürfnisse“, hörte ich die vertraute Stimme in meinem Herzen. In meinem Inneren wurde es auf einmal still. Mein Gott kennt meine Bedürfnisse. Er weiß, was ich brauche. Sogar viel besser als ich selbst. Glaube ich denn das wirklich?
In dem Moment musste ich mir gestehen, dass ich die letzte Zeit auf mich selbst und die äußeren Umstände statt auf die umfassende Fürsorge meines Himmlischen Papas gesetzt hatte. Da habe ich mich nicht auf meinen Mann gefreut, sondern darauf, dass er die Kinder übernimmt, damit ich endlich ein paar ruhige Momente hätte und ich mich um mich selbst kümmern konnte.
Wie gut und zur rechten Zeit war es, daran erinnert zu werden, dass mein himmlischer Vater meine Bedürfnisse im Blick hat und sich um mich kümmert. Und dies nicht nur, wenn mein Mann am Wochenende frei hat und die Kinderbetreuung somit abgesichert ist, sondern stets und zu jeder Zeit. Im Hier und Jetzt, was in der Regel nicht wie ein extra für die Erholung durchgestyltes Slot aussieht.
An dem Tag wurde mir aufs Neue bewusst, dass ich mitten in meinem Alltag aus Gottes Fülle, aus Seiner Kraft und Seiner Ruhe heraus leben darf. Trotz der Umstände um mich herum. Denn mein Gott verändert sich nicht (Hebräer 13,8; Jakobus 1,17), hält seine Versprechen (4. Mose 23,19) und ist in mir stärker als der, welcher in der Welt ist (1. Johannes 4,4).
„Euer Vater im Himmel weiß doch, dass ihr das alles braucht.“ (Matthäus 6,32b)
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