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Gott kennt deine Bedürfnisse

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Ich war sauer. Sauer auf meinen Mann, der pünktlich zum Wochenende krank geworden ist. Dabei hatte ich mich doch so sehr darauf gefreut, ihn ein paar Tage zu Hause zu haben, ohne dass seine Arbeit auf ihn einen Anspruch hätte. Nun war er da. Doch leider liegend im Bett. Und dies freiwillig im Gegensatz zum Chaos aus Kinderbetreuung und Haushaltsaufgaben um mich herum, das sich starrnackig gegen den Stillstand weigerte. Die mittlerweile überkochenden Nudeln brachten mich aus der fernen Gedankenwelt zurück in diese hoffnungslose Realität. So kochte es auch in mir über. Aber ohne dass irgendjemand den Topf mit meinen zerkochenden Erwartungen vom Herd des unvorhersagbaren Lebensumständen runternehmen konnte. Mein Blick fiel auf eine der Grußkarten auf dem Kühlschrank. Ihre minimalistische Gestaltung aus ein paar einfarbigen Bäumen, Büschen und Vogelhäuschen unterstrich auf besondere Weise die Fülle der Aussage, die darauf stand: „Dein himmlischer Vater kennt deine Bedürfnisse (nach Matthäu...

Von der Elternliebe

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„Mama, singst du mir noch was?“ höre ich meinen Sohn leise fragen, als ich unser Gute-Nacht-Gebet beende. „Natürlich, mein Schatz“, sage ich. „Welches Lied wünschst du dir denn?“ Nach ein paar Sekunden ertönt das vertraute „Weiß ich nicht“ und ich muss mir kurz überlegen, welches Lied wohl heute auf dem Programm steht. Und da fällt mir auch schon was ein: Die letzte Zeit haben wir in der Gemeinde oft „Rückenwind“ von Martin Pepper gesungen. Mein Sohn hat dieses Lied sofort liebgewonnen und sang es immer wieder zu Hause. Auch ich mochte das Lied sehr. Vor allem den energetischen Refrain, der die Hand Gottes und Seinen Segen über meinem Leben auf so simple aber wundervolle Weise proklamierte. An diesem Abend bin ich aber zum ersten Mal auf die Aussagen des Verses so richtig aufmerksam geworden: „Du flößt mir Vertrauen ein, treibst meine Ängste aus. Du glaubst an mich, traust mir was zu und forderst mich heraus. Deine Liebe ist ein Wasserfall auf meinen Wüstensand. Und wenn ich mir nicht...

Umwege und das Stillsein

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„Deshalb ließ Gott das Volk einen Umweg machen [...]“, stachen die Worte heraus, als ich eines Morgens in meiner Bibel las. Einen Umweg machen . Es hat sich sehr vertraut angehört... Ich erinnerte mich an die Zeit, als mein Mann und ich unser erstes Kind erwartet hatten, und an die ersten zwei Jahre meines Mamaseins. Eigentlich habe ich mich die ganze Schwangerschaft lang so sehr darauf gefreut, endlich Mama zu werden. Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen und gefühlt war alles so schön. Ich hatte mir ausgemalt, wie wundervoll es sein wird, meinen Sohn in den Armen zu halten, für ihn alles zu sein, was er braucht, und diese besondere Verbindung zwischen der Mama und dem Baby hautnah zu erleben. Als es aber soweit war und ich die ersten Tage nach einer schweren Geburt mein Baby im Arm halten durfte, habe ich nichts 'Übernatürliches' gespürt. Ich hielt ein neues Lebewesen, kümmerte mich um es und war für es objektiv gesehen alles, was es brauchte. Nur im Inneren gab es ...

Weg von mir hin zu Dir

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Hier bin ich. Wieder. Verärgert über mich selbst und voller Reue darüber, was ich getan habe. Wieder habe ich es nicht geschafft. Wieder habe ich mein Kind angeschrien. Obwohl ich es mir vorgenommen habe, dies nicht mehr zu tun, und dafür gebetet habe, dass es nicht noch einmal passiert. Oh, wie sehr würde ich jetzt in einem anderen Zimmer verkriechen und darüber nachsinnen, wie schlecht ich als Mutter bin. Schließlich ist es doch so, wenn man immer wieder denselben Fehler macht... Doch mir ist bewusst, wohin dieser Weg der Selbstverurteilung führt: weg von Jesus. Und gerade jetzt brauche ich Ihn so sehr! ​​Er sieht mich. Er kennt mich. Er liebt mich. Jesus hat meine Sünden auf Sich genommen. Er hat sie getragen, damit diese Last mich nicht daran hindert zu Ihm zu kommen. Jesus lädt mich ein, meine Sünden vor Ihm zu bekennen und verspricht, mich davon zu reinigen: Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerech...

Mittendrin: Willkommen im Blog

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Ein Sommernachmittag. Ein verdunkeltes Zimmer. Eine erschöpfte junge Frau mit einem weinenden und sich gegen den Schlaf wehrenden Baby auf dem Arm. Der Blick nach oben und der lautlose Schrei: "Warum? Warum, Gott? Warum lässt Du das zu?"  Mit 24 stand meine Welt ziemlich auf Kopf. Gefühlt gab es kaum einen Lebensbereich, der nicht am Wettrennen um den ersten Preis in der Kategorie "Die Krise des Lebens" teilnehmen würde. Frischgebackene Mama nach einer komplizierten Geburt. Studentin, die vor ihrer Bachelorarbeit stand. Coronavirus mit den Lockdowns und anderen 'netten' Erschwernissen des Lebens. Innere Integrationskrise gekrönt von der sich anbahnenden Glaubenskrise. Just to name a few. 🙈😅 Zurückblickend steckte ich seit 2016, als ich mit 20 mein Heimatland verlassen hatte, um meinen Ehemann zu heiraten, in einer endlosen Schleife aus Herausforderungen. Doch all das konnte ich - zumindest laut meiner Hochmut 🤭 - gut meistern. Eben bis zu diesem Sommernac...